Presse

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Pressematerial Hutter

KLIMAWANDEL – Energisches Vorgehen notwendig!
Großkirchheim.
Bei seinem 2-tägigen Vortrag & Workshop zum Thema „Klimawandel & Gesundheit im Alpinen Raum“ in der KLAR! Region Nationalparkgemeinden Oberes Mölltal spricht sich der renommierte Umweltmediziner Hans-Peter Hutter für ein energisches Vorgehen aus. Wir müssen das Problembewusstsein hinsichtlich des Klimawandels und seiner Auswirkungen stärken und Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsmaßnahmen konsequent umsetzen, so Hutter.
Alpiner Raum ist von klimatischen Veränderungen besonders betroffen
Die Prognosen für Kärnten zeigen, dass sich die Temperatur bis 2100 um 2,8 – 4,4 Grad Celsius erhöhen wird. Die Folgen sind u.a. geänderte Niederschlagsmuster, bei denen sich die Niederschläge jahreszeitlich verschieben und die Intensität der Gewitterereignisse steigen werden. Dadurch erhöht sich die Hochwasserwahrscheinlichkeit und gleichzeitig werden verstärkte Trockenperioden und Wasserknappheit auftreten.
Der Alpine Raum wird sich darüber hinaus schneller erwärmen. Denn je geringer und kürzer die Schnee-Eisbedeckung in den Bergen ist, umso schneller erwärmt sich das schnee- und eisfreie Land durch die Wärmeabstrahlung. Die größten Gefahren, mit denen die Menschen in den Alpinen Räumen konfrontiert sein werden, gehen dabei von den alpinen Naturgefahren (Wildbäche, Muren, Erosion) aus. Mit steigender Hitze, fehlendem Niederschlag und Trockenheit kommt es zu Dürre, Ernteausfällen, vermehrten Schadholzanfall und zu akuter Waldbrandgefahr. Die Hitze führt auch zur Verschlechterung des Gewässerzustandes und in hochalpinen Zonen wird das Artensterben durch den Klimawandel vorangetrieben.
Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit
Luftqualität, Hitze, Infektionskrankheiten – all das hat Folgen für die menschliche Gesundheit, sagt Hans-Peter Hutter. Hitze betrifft nicht nur Risikogruppen, sie betrifft alle. So werden Allergiker durch den Temperaturanstieg mit einer verlängerten Belastung und eventuell mit verstärkte Symptome zu rechnen haben und das Übertragungs- und Infektionsrisiko wie beispielsweise bei Zecken in höheren alpinen Lagen wird ebenfalls steigen. Auch die mentalen stressbedingten Erkrankungen rücken immer mehr in den Vordergrund. Wer durch Klimafolgen, Überschwemmungen usw. seine Heimat verliert oder den „Verlust von Natur“ erlebt, leidet psychisch.
Jede Maßnahme zählt und jeder kann etwas tun!
Nach Hutter müssen wir in den nächsten Jahren eine radikale Wende schaffen und global die Emissionen mindern. Klimaschutz müsse vorangetrieben werden – mehr Bewegung, weniger Fleischkonsum – gleichzeitig auch Maßnahmen, die das Leben verlängern und gleichzeitig zum Klimaschutz beitragen.
Für ihn zählt jede Maßnahme und jeder kann etwas tun!

Dr. Hans-Peter Hutter

ist Professor an der Medizinischen Universität Wien und stellvertretender Leiter des Departments für Umwelthygiene und Umweltmedizin. Sein Forschungsschwerpunkt liegt u.a. in den Bereichen Klimawandel, Luftverunreinigung, Umweltchemikalien sowie deren Auswirkungen auf die Gesundheit.