Janet Figueredo Alves, Natalia Camps Pimenta mit Kerstin Plass und Christian Salmhofer vom Klimabündnis Kärnten besuchten uns in unserer KLAR! und KEM Region Nationalparkgemeinden Oberes Mölltal.

Gemeinsam besuchten wir das Haus der Steinböcke in Heiligenblut und fuhren dann auf die Kaiser-Franz-Josefshöhe um die Gletscherschmelze als sichtbares Zeichen des Klimawandel zu sehen.

Erstaunt waren sie von der gewaltigen Dimension des Rückgangs des Gletschers Pasterze. Der größte Gletscher Österreichs wird bald in zwei Teile zerbrechen und dann nur mehr in unseren Geschichtsbüchern der größte Gletscher der Ostalpen sein.

Voller Faszination beobachteten sie die Bergsteiger und die Gämsen an den Berghängen. „In Amazonien würden wir niemals auf die Idee kommen, Häuser in den Bergen zu bauen. Wir bauen unsere Dörfer entlang der Flüsse, die Berge sind bei uns heilig, da darf kein Mensch ein Haus bauen“, wunderte sich Janete über die Baukultur in unseren Bergen. Im Laufe der Reise erzählten die Bürgermeister:innen immer wieder, wie der Klimawandel vor Ort sich durch Sturm, Hagel, Borkenkäfer, Hitzewelle auswirkt. So erschreckte auch der Anblick der unzähligen Käferbäume während der Reise Janete: „Es ist traurig, anzusehen, wie viele Bäume hier bereits ihr Leben lassen. Bäume sind unsere Quelle der Luft, ohne sie gibt es kein Leben. Sie und unsere Wälder zu schützen ist für uns Indigene selbstverständlich.“

Umgekehrt erzählten die Gäste aus Amazonien wiederholt, wie sich bei ihnen der Klimawandel auswirkt. „Die Jahreszeiten haben sich geändert. Früher haben wir gewusst, wann wir aussäen und wann wir ernten können. Jetzt haben wir mehr Extreme. Einmal ist Hochwasser, dann wieder einen fast ausgetrockneten Flusslauf!“, erklärt Janete: „Für uns, die sich hauptsächlich von dem ernähren, was sie anbauen, birgt das große Gefahren. Wir verlieren bei großer Trockenheit oder übermäßigen Überschwemmungen nicht nur die heurige Ernte, sondern auch unsere Samenbank für das kommende Jahr. Zudem sind wir ob Hoch oder Niederwasser in unserer Mobilität eingeschränkt. Wir haben keine Straßen, der Fluss ist unsere Lebensader.“

Auf die Frage der KLAR und KEM Managerin Sabine Seidler, wie die Janet und Natalia das Verhältnis von Mensch und Natur in unseren Regionen wahrnehmen würden. „Die Menschen hier in Österreich haben einen ganz anderen Bezug zur Natur. Man lebt entkoppelt von ihr. Es wäre wichtig sich selbst wieder als Teil der Natur zu verstehen“, war unisono die Antwort von Janete und Natalia.

Beim Abendessen im ehemaligen Kloster Döllach wurde bis spät in die Nacht mit der Nationalparkdirektorin Barbara Pucker, Bürgermeister Peter Suntinger und Eckhard Sauper über die unterschiedlichen Zugänge von Mensch und Natur und die Folgen des Klimawandels diskutiert,

Zum Abschluß der dreitätigen Reise durch Kärnten wurden Fotos von der Delegationsreise von 1996 gezeigt. Damals waren Jose Luis Gonzales und Juan Chavez die ersten Vertreter Amazoniens zu Besuch im Nationalpark. „Damals war die Pasterze noch viel größer“, erwähnte Eckhard Sauper, der 1996 auch dabei war, so nebenbei. In diesem Moment wurde allen schlagartig bewußt, dass Klimaschutz das Gebot der Stunde ist und warum das Klimabündnis als globale Partnerschaft zum Schutz des Weltklimas so notwendig ist!

Das Klimabündnis – ein weltweites Vorbild für partnerschaftlichen Klimaschutz!

 Stationen im Bundesland Kärnten:

  • Bahnhof Wolfsberg
  • „Weltacker / Njiva zemljanov“ in St. Michael ob Bleiburg / ©mihel pri Pliberku
  • Villach: Video-Chat und Vortrag in Präsenz in der CHS Villach, Stadt Museum, Eintragung ins Ehrenbuch
  • Treffen Exkursion zu den Unwetterschäden
  • Rathaus Millstatt – Eintragung ins Ehrenbuch
  • Steinbockhaus / Pasterze / ehe. Kloster Döllach – Großkirchheim

https://orf.at/stories/3278446/