Aufgrund des hohen Wasseranteils, einer Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen sowie jeder Menge sekundärer Pflanzenstoffe zählen Oben und Gemüse in der Sommerhitze zu den besonders beliebten Nahrungsmitteln – zu Recht!
Im Sommer produziert die Natur zahlreiche dieser Früchte in großen Mengen – viele von ihnen weisen auch ein kühlendes bzw. kalt wirken des Temperaturverhalten auf:
GURKEN
Die Gurke gehört zu den wasserreichsten Früchten, sie enthält rund 97 Prozent Wasser! Schon allein diese Tatsache macht sie im Sommer interessant. Thermisch wirkt sie kühlend. Obwohl Gurken sehr häufig roh verzehrt werden, schmecken sie auch geschmort, gedünstet oder gebraten. Auf diese Art bringen wir auch mehr Wärme ins System und machen die kühle Frucht für unsere Verdauung bekömmlicher. Gurken sind reich an wertvollen B-Vitaminen und Mineralien.
MELONEN
Auch Melonen aller Art sind im Sommer heiß begehrt. Ihr hoher Wassergehalt (je nach Sort bis zu 95 Prozent!) füllt unseren Wasserhaushalt wieder auf. Wegen ihres kalten Temperaturverhaltens gilt die süße Frucht sogar als Heilmittel bei Fieber durch Sommerhitze. Neben Wasser liefert die Wassermelone auch Kalium, Magnesium und Vitamin C sowie das Carotinoid Lycopin, das der Frucht ihr leuchtendes Rot verleiht.
TOMATEN
Die Tomate ist ein Symbol für Sommerlaune und Urlaubsstimmung. Ihre kühle Thermik macht sie bei schwindelerregenden Temperaturen zum idealen Gemüse, vor allem, wenn das Kühlende mit wärmenden Gewürzen wie Basilikum, Zimt, Chili, oder Rosmarin ausgeglichen wird oder wenn sie gebraten, als gekochte Sauce oder Suppe auf den Tisch kommt. Ihr süß-saurer Geschmack hält Flüssigkeit im Körper, sie kühlt das Blut, kräftigt den Magen und besänftigt die Leber laut TCM.
ZUCCHINI
Auch Zucchini gehören zu den thermisch kühlenden Gemüsen, sie leiten Hitze aus, kühlen das Blut und stärken Milz und Magen. Wer unter trockener Verstopfung leidet, mit einem hohen Blutdruck oder Sodbrennen kämpft, dem können sie gute Dienste erweisen. Wertvolle Mineralstoffe und Vitamine (Kalzium, Magnesium, Eisen, B-Vitamine, Vitamin A und C) machen sie ebenso wie ihr geringer Kaloriengehalt auch aus Sicht der modernen Ernährungsmedizin zu einer empfehlenswerten Zutat, die im Sommer in keinem Gemüsegarten fehlen darf.
SPINAT
Spinat gilt als thermisch kühlend. Er befeuchtet den Darm und ist daher ein hervorragendes natürliches Abführmittel. Das Hitze kühlende Grünzeug kann im Sommer als blanchiertes Gemüse, Suppe oder Salat genossen werden. Das eisenhaltige Gemüse kann auch mit Kalium und Magnesium sowie B-Vitaminen und Vitamin C aufwarten.
RETTICH & RADIESCHEN
Rettich und Radieschen schmecken scharf, haben ein kühlendes Temperaturverhalten und wirken auf unsere Lunge. Sie wandeln Schleim um, wirken entgiftend und kühlen das Blut. Auch in der westlichen Ernährungslehre sind sie wegen Ihres Vitamin-C-Gehalts, der B-Vitamine, der enthaltenen Senföle und ihres Mineralstoffreichtums beliebt.
AUBERGINEN
Auberginen, auch Melanzani genannt, haben e inen süß-bitteren Geschmack und bestehen zu mehr als 90 Prozent aus Wasser. Die dunkelvioletten Früchte eliminieren laut TCM Hitze und kühlen das Blut. Ihr Kalium- und Vitamin-C-Gehalt machen sie auch aus westlicher Sicht zu einem gesunden Sommergemüse.
BITTER SALATE & WILDKRÄUTER
Bittere Blattsalate und Wildkräuter wie der Löwenzahn weisen ein kaltes Temperaturverhalten auf. Ein paar Blätter davon in einen bunten Salat gemischt oder fein gehackt als Suppeneinlage genossen unterstützen die Leben und helfen, den Organismus ein wenig runterzuführen.
ZITRUSFRÜCHTE
Orangen, Zitronen, Limetten, Mandarinen, Grapefruits – allesamt Zitrusfrüchte mit süß-saurem Geschmack und kühlem Temperaturverhalten.
Ihr Saft eignet sich zum Marinieren und Würzen von Suppen, Augen, Salaten und Süßspeisen. Wer größere Mengen konsumiert sollte aufgrund der thermisch kalten Wirkung allerdings darauf achten, die Mitte und die Verdauung nicht zu sehr abzukühlen. Aus westlicher Sicht können Zitrusfrüchte mit reichlich Vitamin C, B-Vitaminen, Carotinoiden und Mineralstoffen aufwarten.
In den aromatischen Schalen der Früchte steckt nicht nur jede Menge gesundheitsförderndes Pektin, sie haben auch ein wärmeres Temperaturverhalten als Fruchtfleisch und Saft. Kulinarisch ist das eine großartige Nachricht, denn kaum ein Gewürz hebt fast jede Speise auf dermaßen subtile und wohlschmeckende Weise wie der Schalenabrieb einer Bio-Zitrone oder -Orange! Gerade im Sommer verleiht uns dieses Aroma einen Extra-Kick Frische, der auch unserer Verdauung guttut.
BANANEN
Zu den sehr kalten und sehr befeuchtenden Obstsorten gehört die Banane – keine Überraschung, wenn wir beobachten, wann und wo die Frucht in der Natur gedeiht. Sie wirkt auf Magen, Dickdarm und Lunge. Vorsicht geboten, wenn das Verdauungsfeuer bereits geschwächt oder die Lunge verschleimt ist! Aus westlicher Sicht enthält sie viel Fruchtzucker und gilt daher als rascher Energielieferant. Mit fast 90 Kalorien pro 100 Gramm gehört sie zu den energiereichsten Obstsorten. Bananen sind reich an Kalium, Magnesium und Vitamin B6.
Quelle: Ilse König, Ulrike Zika: HITZEFEST. Bei Hitze cool bleiben. Kneipp Verlag Wien, Verlagsgruppe Styria, 2021