Der Klimawandel ruft zahlreiche negative Umweltveränderungen hervor. Die steigende Dürregefahr, Wasserknappheit, Verlust an Biodiversität, Überlastung von Kanalsystemen und Gebäudeschäden durch häufigeren Starkregen, durch höhere Temperaturen verursachte raschere Entwicklung von Schädlingen, starker Rückgang der Gletscherflächen & Permafrostböden, Auswirkungen des Temperaturanstiegs auf das regionale Ökosystem (z.B. Verschlechterung der Bedingungen für die Fichtenwälder, O2 Mangel bei Fischen), sind nur wenige Beispiele wie der Klimawandel unser Leben verändern kann.
Insbesondere die Alpenregionen, die abhängig von Winter- und Sommertourismus sind, werden stark von den negativen Auswirkungen des Klimawandels betroffen sein [1]. In Bezug auf die Gesundheit der Menschen, die durch Hitzewellen beeinträchtigt werden können (z.B. Hitzeschlag, Sonnenbrand, psychische Belastungen, Abnahme der Konzentration und Hitzeerschöpfung) sind insbesondere ältere Menschen und chronisch Kranke von Hitzewellen betroffen [2]. Modellrechnungen prognostizieren, dass wenn keine Anpassungsmaßnahmen getroffen werden, die Zunahme der Häufigkeit und des Ausmaßes von Hitzewellen in den nächsten Jahrzehnten zu einem starken Anstieg der Sterblichkeit führen wird, insbesondere in vulnerablen Bevölkerungsgruppen (ältere Menschen, Kinder, Personen mit einem schlechten Gesundheitszustand) [1]. Darum werden Tourist*innen und Einheimische des Mölltals immer mehr die kühlenden Plätze «Cool-Down» –sowohl im Außen -als auch im Innenbereich -zu schätzen wissen.
Damit diese kühlen Plätze sowohl für Tourist*innen als auch Einheimische sichtbar und nutzbar gemacht werden können, sollen in einem ersten Schritt Kriterien (z.B. Standort, Erreichbarkeit, Anbindung an ÖPNV, Barrierefreiheit) für «Cool-Down» Plätze definiert und im Anschluss daran über einen Partizipationsprozess in der KLAR! Region Nationalparkgemeinden Oberes Mölltal die besten «Cool-Down-Places» lokalisiert werden. Die Identifizierung der Kriterien für die «Cool-Down-Places» erfolgt anhand einer ausführlichen Literaturanalyse (Fachliteratur und Sammlung sowie Evaluation bereits bestehender Bewertungskriterien). Ergänzt werden diese durch weitere Kriterien, die im Rahmen von Expert*inneninterviews erfasst werden. Daraus soll schließlich ein breiter Kriterienkatalog entstehen, anhand dessen die für die Region am relevantesten Bewertungskriterien ausgewählt werden können. Im Anschluss daran, soll ein Wettbewerb mit Bürger*innenbeteiligung initiiert werden. Die von den Bürger*innen eingesendeten Plätze sollen anhand der Bewertungskriterien sowie anhand eine Schattenanalyse / GIS-Modell der Universität Klagenfurt beurteilt werden. Schließlich sollen die bestbewerteten Plätze als «Cool-Down-Places» Sichtbarkeit erlangen. Zudem soll gemeinsam mit der FH Kärnten im Anschluss daran ein «Prototyp» eines «Cool-Down-Places» entwickelt werden.
[1] European Environment Agency, (2020): The European environment — state and outlook 2020, Knowledge for transition to a sustainable Europe.https://www.eea.europa.eu/soer/2020[2] Smith, K.R.; Woodward A; Campbell-Lendrum, D; Chadee, D.D.; Honda, Y.; Liu, Q. et al. (2014): Human Health: Impacts, Adaptation, and Co-Benefits. In:Climate Change 2014: Impacts, Adaptation and Vulnerability (Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change), S. 709–754. |